Löwen
Man findet den Löwen in den ostafrikanischen Ebenen und in einigen Rückzugsgebieten wie z.B. dem nordindischen Girforst. Früher war er viel weiter verbreitet. Nämlich in Indien und in ganz Afrika.
Der Löwe lebt meistens in Rudeln zusammen. Ein Rudel kann bis zu 12 erwachsenen Löwinnen, welche miteinander verwandt sind, dem Nachwuchs und bis zu sechs Löwenmännchen beinhalten. Diese sind jedoch nur untereinander verwandt und nicht mit den Löwinnen. Ein Rudel in dieser Größe kann, je nach Art des Geländes und des Nahrungsangebotes, bis zu 400 m für sich beanspruchen. Sollten jedoch sehr viel Beutetiere vorhanden sein, genügen einem Rudel auch nur 20 m.
Verteidigt werden die Reviere normalerweise von den Männchen. Sie markieren sie an den Grenzen mit Kot, Harn und Ausscheidungen der Duftdrüsen. Ebenfalls unterstützen sie die Verteidigung durch ein nächtliches Brüllen. Wenn sich andere Löwen dadurch nicht vertreiben lassen, kommt es gelegentlich auch zu harten Kämpfen. Dabei kommt es vor, dass einer der beiden sehr stark verletzt oder auch getötet wird.
Da die Löwenmännchen ihre Hauptaufgabe darin sehen, das Revier zu verteidigen, überlassen sie die Jagd meistens den Löwinnen.
Die Löwinnen haben eine gemeinsame Jagdtechnik, was unter den Großkatzen eher ungewöhnlich ist. Meistens jagen sie eine Beute zusammen. Von verschiedenen Seiten schleichen sie sich bis etwa zu 30 m heran. Eine der Löwinnen springt von der Seite oder von hinten mit dem Vorderkörper auf den Rücken des Opfers. Dabei bleiben jedoch die Hinterbeine auf dem Boden. Die Krallen der vorderen Pranken schlägt sie, zusammen mit dem kräftigen Gebiss, in den Hals und erstickt das Opfer durch einen Kehlbiss. Meistens liegt das Opfer in diesem Moment schon am Boden, da es durch das Gewicht der Löwin zu Fall gebracht worden ist.
Die Löwen jagen normalerweise in der Nacht. Unter Tag bietet ihnen der niedere Pflanzenbewuchs in offenem Gelände kaum Deckung zum Anpirschen an eine Beute.
Bei den Löwen ist durchschnittlich jede vierte Jagd von Erfolg gekrönt. Da sich an den Mahlzeiten alle Angehörigen des Rudels beteiligen, kann dies bei größeren Gruppen zu starken Auseinandersetzungen führen. Durch diese Streitigkeiten werden auch fremde Löwenmännchen angelockt, welche als Einzelgänger unterwegs sind. Sie drängen sich meistens durch das Rudel hindurch, damit sie sich zuerst sattfressen können. Meistens werden auch noch Hyänen angelockt, welche einen Teil abbekommen möchten.
Löwenmännchen kann man anhand ihrer mächtigen Mähne von den Löwinnen sehr gut unterscheiden. Der Löwe ist der einzige aller Großkatzen, der eine solche Mähne trägt. Ebenfalls sind die Männchen bis zu 50% größer. Sie benützen ihre Größe jedoch selten zur Jagd, sondern dazu, die gerissene Beute den Löwinnen wegzunehmen.
Die Hauptaufgabe des Löwenmännchens liegt vor allem darin, die Reviere zu verteidigen.
Das grausamste am Löwenmännchen ist wohl, dass er nicht davor zurückschreckt, Jungtiere seiner eigenen Art zu töten. Übernimmt nämlich ein Löwenmännchen ein fremdes Rudel, so verjagt oder tötet er zuerst alle schon vorhandenen männlichen Nachkommen. Aus diesem Grunde sind die Löwinnen, welche nun kinderlos sind, sehr schnell wieder paarungsbereit. Sein Nachwuchs, welcher folgen wird, ist nun überlebensfähiger, da es keinerlei Konkurrenz gibt von Jungtieren aus früheren Würfen. Dies ist einer der Hauptgründe, weswegen 80 % aller Löwenkinder nicht einmal ihr zweites Lebensjahr erreichen.
Bei den Löwen existiert keine festgelegte Paarungszeit. Es hängt meistens von dem Weibchen ab, ob sie paarungsbereit ist. Einige Männchen lassen sich jedoch manchmal trotz allem nicht abhalten und dies kann zu blutigen Kämpfen führen.
Im Normalfall bringen jedoch alle Löwinnen innerhalb eines Rudels ihre Jungen zur gleichen Zeit zur Welt. Die Kleinen werden alle gemeinsam aufgezogen. Auch säugen Löwinnen ihre eigenen sowie die Jungen der anderen Löwinnen.
Gewöhnlich bringt eine Löwin bei einem Wurf durchschnittlich 3 Junge zur Welt. Sie werden bis zu sechs Monate von der Mutter gesäugt, könnten jedoch schon ab dem 3. Monat Fleischnahrung zu sich nehmen. Nach etwa 2 Jahren der Aufzucht der Jungen ist das Weibchen wieder paarungsbereit.
Der Vater spielt in der Erziehung keine Rolle. Sollte er sich den Kleinen nähern, dann wird er sogar von der Mutter vertrieben.
Der Löwe ist ein besonders schneller und erfolgreicher Jäger. Sein Körper ist sehr kräftig und mit Muskeln bepackt. Er ist sehr geschmeidig und wendig. Ebenfalls sind seine Schultern sehr muskulös, was ihm ein kräftiges Zupacken einfach macht. Seine Eckzähne sind sehr lang und säbelförmig. Mit diesen können sie, auch dank der starken Kaumuskeln, mit einem einzigen Biss auch größere Beutetiere töten.